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Pilze  ·    Flechten 

Ein Doppelorganismus aus Pilz und Alge

Die  Flechten  ( Lichen ) stellen eine Besonderheit dar; sie sind eine Lebensgemeinschaft eines Pilzes ( Mykobiont = Pilzpartner d. Flechte ) mit einer Grünalge, seltener einem Cyanobakterium ( Photobiont = Algenpartner d. Flechte ). Diese Symbiose ist dabei so eng, dass man von einem Doppelorganismus sprechen kann. Dabei bildet der Pilz den eigentlichen Vegetationskörper der Flechte, ein Geflecht aus Pilzfäden, in das eine Population des Partners eingeschlossen ist.

Einordnung und Namen

Da der Pilz das bestimmende Element der Flechte ist, wurden die Flechten aus der Systematik des Pflanzenreiches herausgenommen und  den Pilzen zugeordnet.  Aus dem gleichen Grund richten sich die wissenschaftlichen Namen der Flechten nach dem Namen des jeweiligen Pilzes, die deutschen Trivialnamen dagegen nach der Wuchsform der Flechten. So unterscheidet man u.a. zwischen Krustenflechten, Laubflechten und Strauchflechten; zu letzteren zählen auch die von Bäumen herunterhängenden Bart– und Bandflechten. Von Gallertflechten spricht man, wenn bestimmte Flechtenarten im feuchten Zustand eine gallertige Konsistenz annehmen.

Lebensweise

Es gibt etwa 16.000 beschriebene Flechtenarten. Die häufigsten Pilzpartner gehören zu den Schlauchpilzen, selten zu den Ständerpilzen oder zu asexuellen Formen von Mikropilzen, den Fungi imperfecti. Die Mykobionten sind unbedingt auf ihren Partner ( die Grünalge oder das Cyanobakterium ) angewiesen; sie kommen in der Natur nicht freilebend vor. Die Photobionten dagegen leben durchaus auch ohne Symbiosepartner in der Natur.

Die Vorteile, die beide Partner voneinander haben, sind noch nicht endgültig geklärt. Dabei hat wohl der Pilz den größten Vorteil; denn er ernährt sich, indem er der Alge den von ihr über die Photosynthese produzierten Zucker entnimmt. Der Alge wird dagegen die Aufnahme von Wasser und Mineralien durch den Pilz erleichtert.

Bioindikatoren und Nahrungsquelle

Flechten sind sehr widerstandsfähig, so dass es ihnen gelingt, sich auch an extremen Standorten wie im Hochgebirge, in Wüsten und in polaren Regionen anzusiedeln. Andererseits reagieren sie sehr empfindlich gegenüber der Luftverschmutzung. Daher sind die Flechten hervorragende Bioindikatoren zur Bestimmung der Luftqualität.

Im hohen Norden mit seiner spärlichen Vegetation sind Flechten während der Wintermonate für Rentiere und Elche Hauptbestandteil der Nahrung ( ca. 90% ). Meist handelt es sich dabei um Rentierflechten. Aber auch für viele wirbellose Tiere wie Schnecken, Insekten und Milben bieten die Flechten Nahrung und Lebensraum.